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FISCHERs WissensRaum
Einfach mal darüber reden.
Erstgespräch reservierenFÜHRUNG: Wie Sie sich als Führungskraft selbst motivieren – statt auf Motivation von außen zu warten
„Und wer motiviert eigentlich mich?“
Diese Frage hören wir oft von Führungskräften. Sie sollen ihre Teams inspirieren, motivieren, voranbringen – auch wenn sie selbst gerade in einem Tief hängen. Klar: In fordernden Phasen wächst das Bedürfnis nach Rückenwind. Aber: Wer dauerhaft motiviert führen will, braucht vor allem eins – eine eigene innere Antriebskraft.
Selbstmotivation: Ihr stärkster Hebel als Führungskraft
Das ist keine Durchhalteparole, sondern eine wissenschaftlich belegte Erkenntnis: Die stärkste Motivation kommt von innen – intrinsisch statt extrinsisch. Wer aus eigenem Antrieb handelt, bleibt länger engagiert, ist kreativer, resilienter – und wirkt motivierend auf andere. Genau das brauchen Führungskräfte.
Intrinsische Motivation – woher sie kommt und wie wir sie erhalten
Kinder machen es vor: Sie spielen aus Lust am Lernen. Sie probieren aus, scheitern, versuchen es wieder – ohne dass jemand sie antreibt. Diese angeborene Neugier und Freude am Tun ist pure intrinsische Motivation.
Doch im Laufe des Lebens wird sie oft überlagert – durch äußere Anreize, Erwartungen, Belohnungen. Statt „Ich will“ heißt es irgendwann „Ich muss“ – und die Freude weicht der Pflicht.
Im Arbeitsalltag heißt das: Wer ständig auf äußere Belohnungen (Gehalt, Titel, Boni) setzt, vernachlässigt das, was Menschen langfristig antreibt: Sinn, Wirksamkeit, Entwicklung.
Extrinsische Motivation – warum sie oft nicht nachhaltig wirkt
Natürlich sind äußere Anreize nicht per se schlecht. Doch sie wirken oft nur kurzfristig – und können sogar demotivierend sein, wenn sie von innen heraus nicht passen. Das zeigen auch viele Beispiele aus dem Alltag:
Ein Mitarbeiter, der gerne tief in Zahlen eintaucht, wird in einer kommunikativen Service-Rolle kaum aufblühen – selbst wenn das Gehalt stimmt. Und ein kontaktfreudiger Kollege, der im stillen Kämmerlein versauert, wird sich selbst mit Aufstiegschancen schwer motivieren lassen.
Die Lösung: Persönliche Arbeitspräferenzen erkennen – bei sich selbst und im Team. Und die Aufgaben so gestalten, dass sie möglichst oft zu den natürlichen Stärken passen.
Faustregel: 70 % „Juchu – das mache ich wirklich gerne“, 30 % „Na ja – gehört eben dazu“.
Selbstmotivation beginnt bei der inneren Haltung
Oft ist es nur ein Perspektivwechsel, der aus einem Muss ein Wollen macht:
- Aus „Ich muss meinen Schreibtisch aufräumen“ wird:
→ „Ich schaffe mir einen Arbeitsplatz, an dem ich mich wohlfühle.“ - Aus „Ich muss ein Mitarbeitergespräch führen“ wird:
→ „Ich lerne mein Team besser kennen – und kann gezielter führen.“
Sprache prägt Denken. Denken prägt Verhalten. Verhalten prägt Motivation.
Tipps für Ihre Selbstmotivation als Führungskraft
- Reflektieren Sie regelmäßig Ihre Arbeitspräferenzen. Was liegt Ihnen wirklich? Wo blühen Sie auf?
- Prüfen Sie, ob Ihre Aufgaben diese Stärken ausreichend ansprechen – und justieren Sie bei Bedarf.
- Akzeptieren Sie die 30 % „Nicht-Lieblingsaufgaben“ – als Wachstumsfeld, nicht als Frustfaktor.
- Nutzen Sie innere Bilder, Routinen oder kleine Belohnungen, um auch ungeliebte Aufgaben positiv zu besetzen.
- Reden Sie über das Thema im Führungsteam – auch andere kennen diese Fragen. Austausch motiviert.
Fazit: Wer führen will, muss sich auch selbst führen können
Warten Sie nicht auf äußere Impulse – finden Sie Ihren inneren Antrieb. Selbstmotivation ist kein Luxus, sondern eine Führungsqualität. Sie entscheidet mit darüber, wie Sie wirken, wie Sie führen – und wie es Ihrem Team geht.
Wenn Sie dabei Unterstützung möchten: Wir begleiten Sie gerne – mit Coaching, Trainings oder einem klaren Blick von außen. Kontaktieren Sie uns – oder vereinbaren Sie direkt ein Vorgespräch. Wir hören zu und geben Impulse, die weiterbringen.
Lesetipps:
– Sie wollen nicht nur sich selbst, sondern auch andere motivieren? Dann lesen Sie weiter: Erfolgreiche Mitarbeitergespräche führen – warum sie so wichtig sind.
– Und wenn Sie Ihre Führungsrolle reflektieren und gezielt weiterentwickeln möchten, empfehlen wir: Warum Coaching für Führungskräfte kein Makel ist – sondern professionell.