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Unternehmen und Ihre Strategien – aus dem Blickwinkel eines Erfahrungsträgers

Die Strategie ist die Grundlage des Unternehmenserfolgs. Das scheint so klar wie selbstverständlich. Aber war das schon immer so? Und wird diese Maxime heute in den Firmen auch tatsächlich gelebt? Wir haben unseren Firmengründer Helmut Fischer gefragt, denn der muss es wissen. Seit der Firmengründung 1968 hatte er stetigen und engen Kontakt zu den unterschiedlichesten Unternehmen und Behörden aller Branchen.

Wenn die Konjunktur gut läuft braucht es keine Strategie!?!

So oder so ähnlich lief das früher. In wirtschaftlich guten Zeiten war jeder mit der Tagesarbeit ausgefüllt. Da musste schon eine ganz spezielle Anfrage von einem Kunden kommen, damit vom Standard-Plan abgewichen wurde. Das Herstellen der Produkte stand im Fokus, das Entwickeln der Produkte war eher zweirangig. Die Schwerpunkte waren einfach anders verteilt. Jeder arbeitete nach bestem Wissen und Gewissen, von Strategie war kaum die Rede. Die Leute waren auch nicht fürs strategische Denken geschult. Und letztendlich ging es ja auch aufwärts. Wozu dann über Strategien nachdenken!?!

Es brauchte ganz massive Veränderungen, um das Denken in Strategien zu ändern.

Zum Beispiel die Ölkrise in den 70er Jahren zwang die Autobauer ihre Produkte zu überdenken. Mit guten Ergebnisse. Plötzlich war es möglich, Motoren mit wesentlich weniger Verbrauch herzustellen. Und davon profitierten alle, auch lange nachdem wieder Entspannung auf dem Ölmarkt eingetreten war. Politische Rahmenbedingungen können auch derart massive Veränderungen hervorrufen. Jüngstes Beispiel sind Zollkonflikte, drohende Handelskriege und der Brexit. Eigentlich müssten klare politische Entscheidungen den zuverlässigen Rahmen bilden, in dem Unternehmen ihre Strategien entwickeln. In der Realität sieht das leider anders aus. Politische Entscheidungen sind oft zu zögerlich, da die Wiederwahl im Vordergrund steht. Damit verhindert Politik oft eher das strategische Denken, statt es zu fördern.

Heute sind die massiven Veränderungen viel häufiger, darum werden Firmenstrategien unumgänglich

Während Ereignisse wie die Ölkrise eher selten waren, sind die heutigen Veränderungen mit grundlegenden Auswirkungen sehr viel häufiger. Das steigende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft ist so ein Beispiel. Ein Unternehmen, das keine Strategie hat, um dem Umweltbewusstsein seiner Kunden eine zufriedenstellende Antwort zu liefern, wird es sehr sehr schwer haben. Die rasante Digitalisierung ist ein anderes Beispiel. Deren Auswirkungen auf die Produkt-, Produktions- und Absatzpolitik sind so umfassend, dass sie nur mit einer durchdachten Strategie erfolgreich gemeistert werden. Die Häufigkeit und die Tiefe dieser massiven Veränderungen machen es natürlich nicht leichter, die zukünftigen Entwicklungn und die dafür notwendige Strategie einzuschätzen. Aber sie machen sie ganz klar unumgänglich.

Und wie sieht das ganz konkret aus?

Natürlich ist es auch heute noch so, dass in Zeiten guter Konjunktur alle mit dem Abarbeiten der Aufträge beschäftigt sind. Meist sind sie froh, wenn sie die Arbeitsmenge bewältigen können. Aber die strategische Planung ist dennoch unabdingbar. Und sie ist Sache der Führungskräfte. Die Mitarbeiter stecken im Tagesgeschäft, die Führungskräfte müssen darüber hinaus blicken, um die Zukunft der Firma zu sichern. Aber sie tun gut daran, wenn sie dabei Wissen und Sachverstand ihrer Mitarbeiter einbeziehen.

Oft begegnen wir auch einer Pseudo-Strategie. Darunter verstehen wir ein vornehmlich reaktives Verhalten mit begrenztem Zukunftshorizont. Ein mittelständischer Maschinenbauer beispielsweise denkt in der Wachstumsphase natürlich auch darüber nach, welche Maschinen in welchen Märkten am besten laufen könnten. Das setzt er dann auch um und stockt dementsprechend seine Vertriebsabteilung auf. Wird diese zu groß, so teilt er die Abteilung auf und überarbeitet die Gebietszuteilung. Aber das ist keine wirkliche strategische Planung. Sobald der Markt nämlich abflaut hat er eine für diese Marktsituation extrem ungeeignete Struktur. Und er hat keine Antworten, um das Problem zu lösen. Er hatte lediglich geplant, aber nicht strategisch durchdacht. Strategisch wirksame Überlegungen wurden versäumt, wie “Wie ist die langfristige Marktentwicklung“, “Wo stehe ich in 5, wo stehe ich in 10 Jahren“, “Mit welchen Änderungen muss ich rechnen“, “Wie kann ich heute meine Struktur gestalten, um diesen Änderungen zu begegnen“, “Welche Struktur brauche ich bei gleichen, bei weniger, bei mehr Wachstum und welche Weichen kann ich heute schon dafür stellen“.

Strategien sind nicht in Stein gemeiselt

Natürlich kann niemand die Zukunft voraussagen. Darum ist eine gute strategische Planung auch nicht in Stein gemeiselt. Sie muss vielmehr offen sein für alle Eventualtitäten und sie soll den Weg aufzeigen, den das Unternehmen gehen will. Eine gute Strategie hilft, effektiv und effizient Antworten auf Planänderungen zu geben. Genau dann, wenn es anders kommt wie gedacht, ist die Strategie nicht überholt, sondern ganz im Gegenteil. Sie ist das zuverlässige Rückgrat, um handlungsfähig zu bleiben. Sie eröffnet den Unternehmen die Möglichkeit die Zukunft bereits heute aktiv mitzugestalten. Und das ist auf jeden Fall besser, als Entwicklungen passiv abzuwarten und (zu spät!) zu reagieren.

Strategisches Arbeiten ist höchst anspruchsvoll

Darum ist diese Aufgabe im Management angesiedelt. Strategische Überlegungen sind extrem komplex und müssen immer den Faktor “X“ berücksichtigen. Diese Überlegungen müssen ja nicht nur gemacht, sie müssen auch gewichtet, sortiert, ausgewertet und mit konkreten Maßnahmen versehen werden. Die größte Schwierigkeit dabei ist nach unserer Erfahrung der Faktor der Betriebsblindheit und das Einbinden der kulturellen Werte sowie der Mitarbeiter. Sie sind es schließlich, die die Strategie im Arbeitsalltag umsetzen, mit Leben füllen und das Unternehmen letztendlich zum Erfolg führen.

Häufig hilft eine klare, systematische und zielgerichtete Moderation. Am besten mit externer neutraler Unterstützung, um dem Stör-Faktor Betriebsblindheit vorzubeugen. Für viele fachliche Fragen sind sicherlich auch Fachspezialisten sehr wertvoll, um technische, juristische, betriebs- und volkswirtschaftliche Komponenten professionell zu beantworten. Aber Dreh- und Angelpunkt beim Erarbeiten und Umsetzen der Strategien ist der Mensch und das kommunikative Miteinander. Also gehen Sie es aktiv und kommunikativ bewusst an.Hier kann mit überschaubarem Einsatz extrem viel geleistet werden. Das können wir Ihnen zuverlässig ans Herz legen aus unserer 50-Jährigen Erfahrung.

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